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Der Schutz vor UV-Strahlung ist für jeden Hauttyp unabdingbar, um einen Sonnenbrand zu vermeiden, vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen und das Hautkrebsrisiko zu senken. Hast du Rosacea, eine Sonnenallergie oder neigst zu Mallorca-Akne? Dann kann die Auswahl eines Sonnenschutzes eine Herausforderung sein. Der Grund: Bei diesen Hautzuständen reagiert die Haut oft besonders sensibel auf UV-Strahlung sowie in Sonnencreme enthaltene Inhaltsstoffe. Warum das so ist und welchen Sonnenschutz du bei allergischer Haut verwenden kannst, erfährst du in diesem Beitrag – für einen entspannten Sommer.
UV-Strahlung: Was sie mit der Haut macht
Bevor du erfährst, welcher Sonnenschutz sich für allergische Haut eignet, ist es zunächst wichtig zu verstehen, was UV-Strahlung mit der Haut macht. Bei uns auf der Erde kommen zwei Arten von UV-Strahlung an: UV-A und UV-B. Sie unterscheiden sich in ihrer Länge und wie tief sie in die Haut eindringen.
- UV-A-Strahlen: Sie sind langwellig und erreichen die Erde fast ungehindert. Im Vergleich zu UV-B-Strahlen haben sie weniger Energie. Dafür dringen UV-A-Strahlen tiefer in die Haut ein – bis in die sogenannte Dermis, die auch als Lederhaut bezeichnet wird. Aufgrund der Strahlung entstehen freie Radikale, die die Haut vorzeitig altern lassen.
- UV-B-Strahlen: Im Gegensatz zu UV-A- sind UV-B-Strahlen kurzwellig. Zudem kommen nur in etwa zehn Prozent der Strahlen auf der Erde an. Den Rest hält die Erdatmosphäre ab. UV-B-Strahlen sind sehr energiereich – und diese Energie kann einen Sonnenbrand verursachen. Zudem können diese Strahlen die Epidermis, die äußere Hautschicht, nachhaltig schädigen.
Warum reagiert allergische Haut auf Sonne?
Allergische oder empfindliche Haut reagiert sensibel auf äußere Umwelteinflüsse – und dazu gehören auch Sonnenstrahlen. Diese können die Haut zusätzlich stressen und Juckreiz, Rötungen sowie andere Symptome hervorrufen oder bereits vorhandene Beschwerden verschlimmern. Ob Rosacea, Sonnenallergie oder Mallorca-Akne: Bei diesen Hautzuständen ist es wichtig, einen Sonnenschutz zu wählen, der auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist. Denn nicht jedes Sonnenschutzprodukt ist geeignet.
Welchen Sonnenschutz sollte ich bei Rosacea wählen?
Rosacea ist eine chronische Hauterkrankung, bei der die Gesichtshaut mittlere bis starke Rötungen aufweist. Die Haut spannt, brennt und es können sich auch entzündliche Pusteln bilden. Fettfreier Sonnenschutz ist bei Rosacea unabdingbar. Denn UV-Strahlen stressen die Haut zusätzlich und können Irritationen sowie Rötungen verschlimmern. Aber welcher Sonnenschutz eignet sich bei Rosacea? Ein reichhaltiger Sonnenschutz kann beispielsweise zu einer Hitze- oder Blutstauung führen. Das reizt die Haut zusätzlich. Setze daher lieber auf ein leichtes, sozusagen fettfreies Sonnenfluid. Dank der leichten Konsistenz lässt es sich gut verteilen und zieht schnell ein. Hast du Rosacea, nutze Sonnenschutz vor allem, wenn du viel im Freien bist – auch im Winter. Denn selbst in der kalten Jahreszeit kann Rosacea durch Sonne getriggert werden.
Welchen Sonnenschutz sollte ich bei einer Sonnenallergie nutzen?
Umgangssprachlich wird eine „Polymorphe Lichtdermatose“ als Sonnenallergie bezeichnet. Streng genommen handelt es sich dabei jedoch um keine Allergie. Vielmehr ist es eine Überempfindlichkeit der Haut auf UV-Strahlung. Ist die Haut der Sonne ausgesetzt, zeigt sie bei Menschen, die solch eine Überempfindlichkeit haben, unterschiedliche Reaktionen: Sie kann jucken, brennen oder stechen. Schwellungen, Rötungen und sogar Knötchen und Bläschen können sich ebenso bilden.
Eine Sonnenallergie kann auch durch bestimmte Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten ausgelöst werden. Welche Sonnenpflege solltest du also bei einer Sonnenallergie wählen? Sie sollte auf sensible Haut abgestimmt sein und einen Lichtschutzfaktor von 30 oder höher haben. Zudem sollte der Sonnenschutz frei von Lipiden, Emulgatoren und Duftstoffen sein.
Worauf es beim Sonnenschutz bei einer Sonnenallergie ankommt
- Hoher Lichtschutzfaktor von 30 oder mehr
- Lipid- und emulgatorfrei
- Frei von Duftstoffen
Welcher Sonnenschutz eignet sich bei Mallorca-Akne?
Bei Mallorca-Akne handelt es sich um eine spezielle Form der Sonnenallergie. Halten sich Betroffene in der Sonne auf, reagiert die Haut mit Rötungen und Pickeln im Gesicht, Dekolleté sowie am Rücken. Aufgrund der optischen Ähnlichkeit zur Akne erhielt die genetisch veranlagte Autoimmunreaktion des Körpers, die durch Sonnenstrahlen ausgelöst wird, ihren Namen.
Bei der Wahl des Sonnenschutzes solltest du bei Mallorca-Akne sowie bei einer Sonnenallergie auf ein Produkt ohne Lipide und Emulgatoren setzen. Denn reichhaltige Rezepturen können den Hautzustand verschlimmern. Wähle einen leichten Sonnenschutz für allergische Haut.
Tipp von Expert:innen
Bei sehr empfindlicher Haut kann auch ein kurzer, geschützter Aufenthalt in der Sonne die Haut belasten. Um Stressreaktionen zu vermeiden, solltest du deine Haut anschließend mit einem beruhigenden After-Sun-Gel pflegen. Achte auch hier auf ein Produkt mit für allergische und empfindliche Haut verträglichen Inhaltsstoffen.
Was ist der Lichtschutzfaktor?
Beim Sonnenschutz für allergische Haut solltest du ein Produkt wählen, das einen auf deinen Hauttyp angestimmten Lichtschutzfaktor hat. Was aber sagt der Lichtschutzfaktor aus? Er gibt an, um wie viel ein Sonnenschutz-Produkt den Eigenschutz der Haut erhöht. Jeder Hauttyp hat einen individuellen Eigenschutz, bevor die Sonne die Haut verbrennt. Während sehr helle Hauttypen einen Schutz von weniger als 15 Minuten haben, kann der Eigenschutz bei sehr dunkler Haut 60 Minuten oder länger sein.
Multiplizierst du den hauteigenen Schutz mit dem Lichtschutzfaktor der Sonnencreme, ergibt sich die maximale Zeit, die du in der Sonne verbringen kannst, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Beispiel: Du hast einen ungefähren Eigenschutz von zehn Minuten und nutzt ein Sonnenschutz-Produkt mit dem Lichtschutzfaktor 30. Theoretisch könntest du nun 300 Minuten in der Sonne liegen, ohne zu verbrennen. Eine Sonnencreme bietet jedoch keinen vollständigen Schutz. Daher rät das Bundesamt für Strahlenschutz, maximal 60 Prozent der Sonnenzeit auszunutzen.
Sonnenschutz richtig auftragen
Damit der Sonnenschutz für allergische Haut seine schützende Wirkung entfalten kann, ist es wichtig, dass du ausreichend davon aufträgst. Es gilt: zwei Milligramm pro Quadratzentimeter Haut. Erwachsene benötigen daher ungefähr vier gehäufte Esslöffel für den ganzen Körper. Verwendest du weniger, verringert sich der auf dem Produkt ausgewiesene Lichtschutzfaktor. So trägst du die Sonnencreme richtig auf:
- Gesicht: Verwöhne deine empfindliche Haut am besten zusätzlich mit einer feuchtigkeitsspendenden Gesichtscreme. Dabei ist es ganz gleich, ob du sie vor oder nach dem Sonnenschutz für allergische Haut aufträgst. Für Gesicht und Hals benötigst du ungefähr einen Teelöffel oder zwei Fingerlängen des Sonnenschutz-Produkts. So erzielst du den ausgewiesenen Lichtschutzfaktor.
- Körper: Teile deinen Körper gedanklich in verschiedene Partien ein, damit du keine Stelle vergisst. Beginne beispielsweise mit dem linken Arm, arbeite dich bis zum rechten Arm rüber und dann weiter nach unten. Trägst du offene Schuhe oder bist barfuß am Strand unterwegs, denke auch daran, deine Füße ausreichend mit Sonnencreme zu schützen.
- Nachcremen: Ist es heiß, beginnen wir zu schwitzen. Dadurch trägt sich der Sonnenschutz für allergische Haut ab. Gleiches gilt, wenn du schwimmen gehst. Daher ist es wichtig, dass du regelmäßig nachcremst. Nur so bleibt der Schutz bestehen – verlängern kannst du die maximale Sonnenzeit dadurch allerdings nicht.
Sonnenschutz für allergische Haut ist strahlenabsorbierend. Damit er diese Wirkung erzielen kann, muss er kurz einwirken. Daher solltest du nach dem Eincremen ungefähr 30 Minuten warten, bevor du ins Freie gehst. Wählst du ein Produkt, das sanft formuliert und auf die Bedürfnisse deiner Haut abgestimmt ist, kannst du dich auf entspannte Stunden in der Sonne freuen – trotz Rosacea, Sonnenallergie oder Mallorca-Akne!